Der Dirigent Gerd Albrecht wurde am 19. Juli 1935 in Essen geboren. Er war der Sohn des Musikwissenschaftlers Hans Albrecht. Er studierte Musik in Kiel und Hamburg. 1957, im Alter von 22 Jahren, gewann er den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb für junge Dirigenten Concours international de jeunes chefs d'orchestre in Besançon, ein Jahr später einen Dirigierwettbewerb in Hilversum. Seine Karriere verlief geradlinig: 1958-1961 war er Korrepetitor an der Stuttgarter Staatsoper, 1961-1963 1. Kapellmeister am Städtischen Theater in Mainz, 1963-1966 GMD in Lübeck, 1966-1972 GMD in Kassel, 1972-1974 war er musikalischer Leiter der Deutschen Oper Berlin. Im Anschluss daran leitete er von 1975 bis 1981 das Tonhalle-Orchester in Zürich und war ab 1989 GMD an der Hamburger Staatsoper. Von 1993 bis 1996 war er als erster Ausländer Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie in Prag, 1998 leitete er das Dänische Radiosinfonieorchester Kopenhagen, außerdem das Bundesjugendorchester. Albrechts musikalische Schwerpunkte lagen in Romantik, daneben setzte er sich intensiv, u.a. auch mit seinen Gesprächskonzerten, für die Neue Musik ein. Unter seiner Leitung gelangten zahlreiche zeitgenössische Werke zur Uraufführung (u.a. 1967 Telemanniana von H.W. Henze, 1972 Tudor von W. Fortner, 1978 Lear von A. Reimann sowie Werke von Huber, Ligeti, Kelemen, Rihm und v. Bose). Er unternahm zahlreiche Bemühungen, junge Menschen für die klassische Musik zu begeistern; in Fernsehsendungen erläuterte und dirigierte er vor jugendlichem Publikum. 1974 erhielt er dafür den Adolf-Grimme-Preis. In der Reihe „Klassik für Kinder“ erklärte er Kindern klassische Werke wie etwa Die Moldau, Peter und der Wolf oder Der Zauberlehrling. 1989 gründete er die Hamburger Jugendmusikstiftung und Klingende Museen in Hamburg und Berlin. 1984 wurde er mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Gerd Albrecht war seit 1994 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Er starb im Februar 2014 nach langer Krankheit.
Die britische Schlagzeugerin und Kompoistin Evelyn Glennie wurde am 19. Juli 1965 in Aberdeenshire, Schottland, geboren. Sie wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern auf. Mit zwölf Jahren begann sie, Pauke, Trommeln und Xylophon zu spielen. Infolge eines Nervenleidens besitzt sie nur noch ein Hörvermögen von 20%. Töne und Musik nimmt sie hauptsächlich über Vibrationen wahr. Sie studierte Klavier und Schlagzeug an der Royal Academy of Music in London. Ihre Autobiografie Good Vibrations (1990) wurde zu einem Bestseller und machte sie berühmt. Konzertreisen führten sie seither nach Japan, Europa und häufig in die USA. Sie tritt mit den großen Orchestern der Welt und mit den wichtigsten Ensembles für zeitgenössische Musik auf und gibt Solokonzerte, u.a. auch wiederholt bei den populären Proms in London. 2012 hatte sie einen großen Auftritt bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie auch als Komponistin aktiv und komponierte Filmmusik für zahlreiche Fernsehproduktionen der BBC. Daneben betätigt sie sich auch ehrenamtlich für gemeinnützige Organisationen für Gehörlose, Menschen mit Behinderung und junge Musiker. Für die Einspielung der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug von Béla Bartók erhielt sie 1988 einen Grammy. Evelyn Glennie wurde mit 15 Ehrendoktorwürden von britischen Universitäten geehrt. 1993 wurde sie mit dem Orden Officer of the Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet und 2007 als Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) in den britischen Adelsstand erhoben. Im März 2015 wurde ihr der schwedische Polar Music Prize verliehen.
Am 18. Juli 2025 feiert die bulgarische Mezzosoranistin Vesselina Kasarova ihren 60. Geburtstag. Geboren 1965 in Stara Zagora sang sie bereits als Schülerin im Chor und wollte zunächst Pianistin werden. Nach dem Konzert-Diplom folgte eine Gesangsausbildung am Konservatorium von Sofia und bereits erste Bühnenengagements noch während des Studiums. Die junge Sängerin erhielt ein Engagement an die Oper Zürich, sie wechselte für zwei Jahre an die Wiener Staatsoper ging erneut an die Opern Zürich, wo sie ein breit gefächertes Repertoire sang. Schon 1989 hatte Vesselina Kasarova den Gesangswettbewerb "Neue Stimme" in Gütersloh gewonnen, es folgte Einladungen zu den Salzburger Festspielen, die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden London und die Bregenzer Festspiele. Neben ihren Opernrollen bedeuten Vesselina Kasarova auch Liederabende sehr viel, die sie regelmäßig gibt. Seit 1997 ist sie Schweizerische Staatsbürgerin und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Zürich.
Am 15. Juli 2015 ist der amerikanische Cembalist, Musikwissenschaftler und Dirigent Alan Curtis in Florenz im Alter von 80 Jahren verstorben. Er studierte bei Gustav Leonhardt in Amsterdam, promovierte an der University of Illinois über die Orgelmusik von Sweelinck und wurde im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Händel-Forscher. 1977 gründete er das Ensemble Il complesso barocco, mit dem viele CDs entstanden. 1980 dirigierte er in der Mailänder Scala Händel Ariodante. Die Ersteinspielung von Vivaldis rekonstruierter Oper Motezuma entstand ebenfalls mit Il complesso barocco unter der Leitung von Alain Curtis. Noch im Herbst 2013 leitete er an der Wiener Kammeroper mit dem Bach Consort Wien erfolgreiche Aufführungen von Leonardo Vincis Semiramide.
Am 12. Juli 2025 gedenkt die Musikwelt des 130. Geburtstags der norwegischen Sopranistin Kirsten Flagstad. Die Tochter des Dirigenten Michael Flagstad und der Pianistin Marie Flagstad-Johnstrud gehörte zu den berühmtesten Wagner-Interpretinnen des 20. Jahrhunderts und feierte jahrzehntelang Erfolg auf Erfolg bei den Bayreuther Festspielen der Vorkriegszeit, der New Yorker Metropolitan Opera, am Royal Opera House Covent Garden, in Chicago, San Francisco, Buenos Aires und in den Nachkriegsjahren in Wien, Zürich und bei den Salzburger Festspielen. Ihre wichtigsten Wagner-Partien Brünnhilde, Isolde, Elsa und Elisabeth stehen bei Musikliebhabern bis heute hoch im Kurs, aber auch als in Beethovens Fidelio, Purcells Dido and Aeneas und Glucks Alceste war sie erfolgreich. Von der Bühne verabschiedete sie sich Mitte der Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts und leitete von 1958 bis 1960 die von ihr mitgegründete Osloer Oper.