Außer dem Beethoven-Jubiläum hat das Jahr 2020 noch etliche andere Jubiläen zu bieten. So wurde vor hundert Jahren, am 21. Juli 1920, einer der berühmtesten Geiger unserer Zeit geboren: Isaac Stern. Nach seiner Geburt in Kremenetz in der Ukraine übersiedelte die Familie 1921 in die USA, wo Isaak Stern seine Ausbildung erhielt. Zunächst nahm er Klavierunterricht, wechselte aber bald zur Geige und wurde u.a von Louis Persinger unterrichtet, zu dessen Schülern auch Yehudi Menuhin gehörte. Sein Orchesterdebüt gab Stern im Alter von 11 Jahren mit dem San Francisco Symphony Orchestra unter der Leitung von Pierre Monteux. Neben seiner Solistentätigkeit war Isaac Stern ein engagierter Kammermusiker und trat mit dem Pianisten Eugene Istomin und dem Cellisten Leonard Rose auf. Sein Interesse für zeitgenössische Komponisten führte zu zahlreichen Uraufführungen und Werken, die ihm gewidmet waren, darunter Kompositionen von Leonard Bernstein, Peter Maxwell Davies, Henri Dutilleux, George Rochberg und William Schumann. Auch als Pädagoge hatte Isaac Stern großen Einfluss auf nachfolgende Generationen. Im Gegensatz zu Yehudi Menuhin wollte Stern nach 1945 nicht in Deutschland aufzutreten, da Familienmitglieder während der Herrschaft der Nationalsozialisten ermordet wurden. Im April 1999 kam Stern dennoch und hielt in Köln einen Kammermusikkurs ab. „Es ist nicht sehr menschlich, den Leuten nicht eine Chance zur Veränderung zu geben“, erklärte Stern. „Mit meinem Besuch vergebe ich nichts.“ Sein musikalisches Vermächtnis ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. Isaac Stern starb am 22. September 2001 in New York.
Die besten Besprechungen mit Isaac Stern
01.10.2000
»zur Besprechung«
01.05.1999
»zur Besprechung«