Heute ist der 90. Geburtstag des deutschen Dirigenten der „Wende“ Kurt Masur. Als Dirigent war er 26 Jahre lang mit dem Leipziger Gewandhausorchester verbunden. Kurt Masur wurde am 18. Juli 1927 im schlesischen Brieg geboren. In Leipzig studierte er Dirigieren, er war Kapellmeister in Halle und Erfurt, musikalischer Oberleiter in Schwerin und an der Komischen Oper Berlin bei Walter Felsenstein und wechselte nach verschiedenen Engagements im Ausland als Chefdirigent zu den Dresdner Philharmonikern. 26 Jahre lang - von 1970 bis 1996 - wirkte er als Kapellmeister am Leipziger Gewandhaus. Er machte den Klangkörper auf mehr als 900 Tourneen auch im Ausland bekannt. Nicht nur als Musiker, sondern auch als engagierter Mensch fand er große Anerkennung, als er im Wende-Herbst 1989 half, zwischen demonstrierenden Bürgern und Staatsgewalt zu vermitteln. 1996 legte er sein Amt nieder, auch wegen der Spardiskussionen rund um die Kultur. Dass Musik die treibende Kraft seines Lebens ist, bewies er gleich nach seiner Nierentransplantation im Dezember 2001. Bereits zwei Monate später stand er wieder am Pult. In New York feierte Kurt Masur nach seinem Weggang aus Leipzig als Dirigent der Philharmoniker große Erfolge. Am 10. Oktober 2012 wurde öffentlich bekannt gegeben, dass Kurt Masur bereits seit einigen Jahren an der Parkinson-Krankheit leide. Nach mehreren Stürzen trat Masur nur noch selten auf; zuletzt dirigierte er im Rollstuhl sitzend. Am 19. Dezember 2015 starb Kurt Masur im Alter von 88 Jahren im amerikanischen Greenwich (Connecticut) im Krankenhaus. Nach einem öffentlichen Trauergottesdienst mit dem Thomanerchor und 28 Musikern des Gewandhausorchesters unter Leitung von Gotthold Schwarz in der Leipziger Thomaskirche wurde Kurt Masur am 14. Januar 2016 im engsten Familienkreis beigesetzt. Am 16. April 2016 fand ein Gedenkkonzert im Gewandhaus statt.
Die besten Besprechungen mit Kurt Masur
20.05.2005
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