Sophie Dervaux: 2. Teil der Fagott-Konzerte von Vivaldi
Gesamtaufnahme der Fagott-Konzerte von Vivaldi bei Berlin Classics

Die französische Fagottistin Sophie Dervaux hat einen großen Plan geschmiedet: Neben ihrer Haupttätigkeit als Mitglied der Wiener Philharmoniker wird sie sechs Alben mit allen 39 Fagott-Konzerten von Antonio Vivaldi aufnehmen. Dabei steht ihr das La Folia Barockorchester zur Seite. Das Orchester ist für seine historisch informierten Aufführungen bekannt, während Sophie Dervaux sich für dieses Projekt bewusst für das moderne Fagott entschieden hat. Das erste Album wurde am 08.03.2024 veröffentlicht. Nun folgt das zweite Album dieser Reihe, dass am 14.03.2025 bei Berlin Classics veröffentlicht wird.
Das Fagott als Soloinstrument
Vivaldis musikalisches Schaffen zeugt von einer unglaublichen geistigen Energie und Inspiration. Seine Werke, darunter eine beträchtliche Anzahl von Instrumental-Konzerten, sind sowohl quantitativ als auch qualitativ beeindruckend. Trotz Igor Strawinskys abfälliger Bemerkung über Vivaldis repetitives Kompositionsverhalten, zollen andere Komponisten wie Johann Sebastian Bach dem venezianischen Meister großen Respekt. Besonders bemerkenswert sind Vivaldis Fagott-Konzerte, von denen er die erstaunliche Anzahl von 39 hinterlassen hat. Diese machen ihn zu einem Pionier, der das Fagott als Soloinstrument etablierte. Heutzutage betrachten viele Fagottisten Vivaldi als einen ihrer bedeutendsten Komponisten, was nicht nur an seiner Pionierarbeit liegt, sondern auch an der Qualität und Originalität seiner Musik. Die zweite Folge der Vivaldi-Aufnahmen beinhaltet sieben seiner Fagott-Konzerte: RV 488, RV 502, RV 500, RV 493, RV 477, RV 485 und RV 498.
Kongeniale Partner
Sophie Dervaux hat bereits in jungen Jahren Vivaldis Konzerte gespielt und bewundert seine Art sehr, für das Fagott zu komponieren. „Ich habe schon im Alter von 14 Konzerte von Vivaldi gespielt und später dann den ARD-Musikwettbewerb mit dem hinreißenden G-Dur Konzert gewonnen. Aber darüber hinaus musste ich auch erst einmal nach und nach die Schönheit der anderen Konzerte für mich entdecken. Eine Reise, die sich für mich jetzt schon gelohnt hat“, erzählt Sophie Dervaux. Das Projekt der Vivaldi-Gesamtaufnahme wurde in Zusammenarbeit mit dem Ensemble La Folia umgesetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 bereichert das La Folia Barockorchester die internationale Musikszene mit lebendigen Interpretationen auf historischen Instrumenten. Egal ob in kleiner Kammermusikbesetzung oder in opulenten spätbarocken Arrangements, ob rein instrumentale Stücke oder in Zusammenarbeit mit Gesangssolisten – das junge Ensemble unter der Leitung von Gründer und Konzertmeister Robin Peter Müller steht stets für dynamische und mitreißende Darbietungen der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Trotzdem hat sich Sophie Dervaux dazu entschieden, die Vivaldi-Gesamtaufnahme auf einem modernen Fagott aufzunehmen. „Für mich ist die Herausforderung, diese Konzerte auf einem modernen Fagott zu spielen, sehr groß gewesen, dennoch war es auch gleichzeitig die beste Lösung“, resümiert Sophie Dervaux. Sie zeigt damit ihre Vertrautheit mit den instrumentalen Anforderungen der zeitgenössischen Interpretation.