Dennis Orellana gewinnt den 1. Farinelli-Wettbewerb für Countertenöre
Der Wettbewerb fand im Rahmen der 47. Internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe 2025 statt

Im Rahmen der 47. Internationalen Händel-Festspiele Karlsruhe fand am Badischen Staatstheater Karlsruhe der weltweit erste Gesangswettbewerb für Countertenöre statt: Der 1. Farinelli-Wettbewerb für Countertenöre, der zu Ehren des bekanntesten Sängers dieses Fachs vom Künstlerischen Leiter der Festspiele Christoph von Bernuth ins Leben gerufen wurde. Aus aller Welt hatten sich für die erste Ausgabe des Wettbewerbs knapp 50 Sänger beworben, von denen sich 23 in der ersten internen Vorrunde einer prominenten fünfköpfigen Jury vorstellten. Zehn der Wettbewerbsteilnehmer erreichten das Semifinale, das Mitglieder der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e.V. und der Karlsruher Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters bereits exklusiv miterleben durften. Das Abschlusskonzert am 2. März war zugleich die Finalrunde, in der die sechs Favoriten öffentlich und begleitet vom Karlsruher Barockorchester gegeneinander antraten – und an dessen Ende Sieger gekürt und Preise verliehen wurden.
Die Preisträger
Den von der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e.V. gestifteten und mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis gewann der 24-jährige Countertenor Dennis Orellana aus Honduras. Mit seiner Interpretation der Arien „Non son sempre vane larve“ (aus Arminio von G.F. Händel) und „Come nube“ (aus Agrippina von G.F. Händel) überzeugte er die Jury. Rémy Brès-Feuillet aus Frankreich konnte sich über den 2. Preis (2.500 Euro) freuen, und zur Überraschung aller lobte Juror Max Emanuel Cencic spontan noch einen 3. Preis über 1.000 Euro aus, den die Jury Yongbeom Kwon aus Südkorea zuerkannte. Er durfte sich auch noch über einen weiteren Preis freuen: Das Publikum kürte während der Beratungspause der Jury ebenfalls einen Favoriten – in einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen fiel die Entscheidung auf Yongbeom Kwon.
Zwei Sonderpreise
Die Sänger unter 25 Jahren hatten zudem die Chance auf einen Nachwuchspreis: Ihn nahm Lidor Ram Mesika aus Israel an diesem Abend entgegen. Und auch dem bereits im Rahmen des Semifinales am 28.2. ermittelten Preisträger für den Sonderpreis Neue Musik, dem Franzosen Rémy Brès-Feuillet, wurde die Siegerurkunde im feierlichen Rahmen des Finales überreicht. Zum Ende der Preisverleihung bot der Gewinner Dennis Orellana nochmals mit großer Verve seine Koloraturarie dar und sorgte für stehende Ovationen im Publikum.
Große Resonanz auf den 1. Farinelli-Wettbewerb
Christoph von Bernuth kann als Begründer des Farinelli-Wettbewerbs ein äußerst positives Fazit der ersten Ausgabe ziehen: „Ich bin stolz und glücklich, dass es uns gelungen ist, den weltweit ersten Countertenor-Wettbewerb ins Leben zu rufen – und dass wir damit für junge Künstler dieses Fachs eine Plattform schaffen konnten, sich zu präsentieren. Mit nur kurzem zeitlichem Vorlauf ist die Ausschreibung bereits auf sehr große Resonanz gestoßen, und wir erhoffen uns, dass der Wettbewerb in den kommenden Jahren zu einer unverzichtbaren Größe in der Barockmusikszene werden wird.“