Bach-Archiv erhält zum Jubiläum wertvolle Privatsammlung
Sonderausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums

Der New Yorker Reeder und Musikforscher Elias N. Kulukundis hat seit den 1950er Jahren die weltweit größte Privatsammlung zur Bach-Familie zusammengetragen. Den wertvollsten Teil der Kollektion schenkte er nun dem Bach-Archiv ‒ im Jahr des 75-jährigen Jubiläums der Leipziger Institution. Die bedeutendsten Stücke der Sammlung Kulukundis, die aktuell einen Wert von etwa 10 Millionen Dollar haben, sind ab sofort im Rahmen einer Sonderausstellung in der Schatzkammer des Bach-Museums zu sehen.
Wertvolle Autographen und Dokumente
Die Sammlung umfasst insgesamt etwa 1.000 Dokumente, zumeist Notenhandschriften, Erst- und Frühdrucke sowie Briefe der vier Bach-Söhne, die selbst die Musikerlaufbahn einschlugen. Es finden sich Zimelien wie die lange Zeit verschollen geglaubte autographe Partitur der Oper Zanaida von Johann Christian Bach, Briefe Carl Philipp Emanuel Bachs an den Leipziger Verleger Breitkopf (mit gut erhaltenem Bach-Siegel) und den ersten Bach-Biographen Johann Nikolaus Forkel sowie Schriftstücke von Johann Christian und Johann Christoph Friedrich Bach, ferner kunstvoll handkolorierte Arien-Sammlungen und Stammbücher aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Sonderaussstellung mit Teilen der Privatsammlung
Kulukundis entstammt einer griechisch-amerikanischen Reederfamilie und arbeitete viele Jahre in der New Yorker Niederlassung des Familienunternehmens. Den Grundstock seiner Sammlung legte er als Student der Musikwissenschaft an der Yale University in den 1950er Jahren. Bereits vor der Schenkung stellte Kulukundis seine Sammlung dem Bach-Archiv Leipzig als Leihgabe zur wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung; nun hat er bestimmt, dass 130 dieser einzigartigen Quellen in das Eigentum der Stiftung Bach-Archiv Leipzig übergehen. Zwanzig der schönsten und bedeutendsten Objekte präsentiert das Bach-Museum nun im Rahmen der Sonderausstellung »BACHS SÖHNE – Die Sammlung Kulukundis«.
Bedeutender Zuwachs für das Bach-Archiv
Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung würdigte Elias N. Kulukundis anlässlich der Eröffnung der Ausstellung: »Es ist ein außergewöhnliches Privileg und eine große Ehre für Leipzig, dass Elias N. Kulukundis der Bach-Stadt seine wertvolle Sammlung anvertraut. Diese Schenkung ist nicht nur ein bedeutender Zuwachs für das Bach-Archiv, sondern auch ein symbolischer Akt im Jubiläumsjahr der Institution. Die Sammlung Kulukundis mit ihren beeindruckenden historischen Dokumenten zeigt einmal mehr die ungebrochene Strahlkraft und Relevanz der Bach-Familie für unsere kulturelle Identität. Ich lade alle Leipzigerinnen, Leipziger und Gäste unserer Stadt herzlich ein, diese einzigartige Ausstellung im Bach-Museum zu besuchen und die faszinierende Welt der Bach-Söhne zu entdecken.«
Kompetenzzentrum und Ort der Forschung
Das Bach-Archiv Leipzig feiert im Jahr 2025 den 75. Jahrestag seiner Gründung. Heute ist es das musikalische Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort Johann Sebastian Bachs. Sein Zweck ist, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten und der weit verzweigten Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln. Das Bach-Archiv ist Mitglied der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen und gehört zu Deutschlands »Kulturellen Leuchttürmen«. Es zählt laut einer von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erstellten Studie zu den »wichtigsten gesamtstaatlich bedeutsamen Kultureinrichtungen« in den neuen Bundesländern. www.bach-leipzig.de