Sonderkonzert im Schweriner Dom
Generalmusikdirektor Mark Rohde dirigiert die Mecklenburgische Staatskapelle

Die Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin lädt am Samstag, den 14. Juni 2025 um 17 Uhr zu einem Sonderkonzert in den Schweriner Dom ein. Generalmusikdirektor Mark Rohde, der das Konzert dirigiert, hat hierfür ein Programm gewählt, das Weltliches und Geistliches eindrucksvoll miteinander in Beziehung setzt: Franz Schuberts Sinfonie Nr. 7 h-Moll – besser bekannt als die „Unvollendete“ – und dessen feierlich-meditative Messe Nr. 5 in As-Dur, in der neben den Gesangssolisten Marie Heeschen, Sophia Maeno, Sebastian Köppl und Young Kwon auch der Opernchor des Staatstheaters und die Schweriner Singakademie zu hören sein werden.
Rätselhafte "Unvollendete"
Anders als bei legendär unvollendet gebliebenen Werken anderer Komponisten – etwa Mozarts Requiem – verstarb Franz Schubert nicht während der Arbeit an der Sinfonie. Schubert komponierte den Sinfonie-Torso im Jahr 1822 und legte ihn schließlich in die Schublade, um sich anderen Projekten zu widmen. Warum er die Arbeit bis zu seinem Tod im Jahr 1828 nie wieder aufnahm? Rätselhaft. Ob er die Sinfonie mit ihren zwei vollendeten Sätzen bereits als abgeschlossen ansah? Umstritten. Angeblich soll Schubert das Werk 1823 dem Steiermärkischen Musikverein Graz als „eine meiner Sinfonien“ gewidmet und geschenkt haben – als Dank für seine Ernennung zum Ehrenmitglied. Die Authentizität des Dankesschreibens Schuberts wird von der Forschung jedoch inzwischen angezweifelt. Die enge Beziehung der beiden Sätze zueinander – beide sind im Dreier-Metrum komponiert, beide stehen annähernd im gleichen Tempo – könnte ebenfalls dafür sprechen, dass Schubert sein Werk für abgeschlossen hielt. Dagegen spricht allerdings, dass erste Skizzen für einen dritten Sinfonie-Satz überliefert sind. Sicher ist: Die „Unvollendete“ dokumentiert Schuberts kraftvollen Versuch, sich in der sinfonischen Form neben dem übermächtigen Vorbild Beethovens zu behaupten. Das kompromisslose Aufeinandertreffen einer lyrischen-ländlichen Atmosphäre mit einer düster-bedrohlichen Stimmung, verleiht dem Werk eine immense innere Spannung.
Sorgfältige Ausarbeitung
Die groß besetzte Messe Nr. 5 in As-Dur komponierte Schubert bereits in den Jahren 1819 bis 1822 – eine Überarbeitung erfolgte 1825/26. Der Komponist selbst sah das Werk als eines seiner bedeutendsten an: In einem Brief an den Mainzer Verlag Schott nannte er die Messe – neben Werken wie der Großen C-Dur-Sinfonie – ein herausragendes Beispiel seines „Strebens nach dem Höchsten in der Kunst“.
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