25.-28.11.: 7. Internationale Tage Jüdischer Musik
Berlin, Röbel, Seebad Heringsdorf, Stavenhagen, Görlitz
Die 7. Internationalen Tage Jüdischer Musik finden vom 25. bis 28. November 2024 unter dem Motto „Kamocha – Er ist wie Du“ statt. In einer Zeit, in der kultureller Austausch und gegenseitiges Verständnis wichtiger denn je sind, setzen sie ein Zeichen gegen zunehmenden Antisemitismus. Die Festtage erstrecken sich von Berlin über Orte wie Röbel, Heringsdorf und Stavenhagen bis nach Görlitz. Schirmherr ist Dr. Josef Schuster. „Musik baut Brücken und verbindet Menschen über alle Grenzen hinweg“, so Intendant Thomas Hummel.
Das Eröffnungskonzert „Kamocha - Er ist wie Du“ findet am 25. November mit dem iranisch-israelischen Ensemble Sistanagila in Berlin statt. Die 7. Internationalen Tage Jüdischer Musik setzen vom 25. bis 28. November ein Zeichen für die verbindende Kraft der Musik
Berlin, Röbel, Seebad Heringsdorf, Stavenhagen, Görlitz
Die 7. Internationale Tage Jüdischer Musik stehen in diesem Jahr vom 25. bis 28. November 2024 unter dem Motto „Kamocha – Er ist wie Du“. Ein Motiv, das tief zu den Wurzeln menschlichen Miteinanders reicht. In einer Zeit, in der die Welt mehr denn je den intensiven kulturellen Austausch und ein tieferes gegenseitiges Verständnis benötigt und Antisemitismus immer mehr zunimmt, bieten die Internationalen Tage Jüdischer Musik eine Plattform, um die verbindende Kraft der Musik weiterzutragen. Von Berlin über Mecklenburg-Vorpommern mit Röbel, Seebad Heringsdorf und Stavenhagen bis nach Görlitz in Sachsenführen die Festtage an Orte jüdischer Kultur in ganz Deutschland. Die Internationalen Tage Jüdischer Musik stehen unter der Schirmherrschaft von Dr. Josef Schuster. „Musik kann ein Mittel zum Dialog sein. Sie hat die einzigartige Fähigkeit, Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen. Sie spricht eine universelle Sprache, die über kulturelle, religiöse und politische Grenzen hinweg verstanden wird“, betont Thomas Hummel, der Intendant der Internationalen Tage Jüdischer Musik. Karten sind unter Reservix erhältlich.
„Kamocha – Er ist wie Du“
Im Eröffnungskonzert „Kamocha - Er ist wie Du“ am 25. November im Kammermusiksaal des Nachbarschaftshauses PA58 in Berlin soll ein ebensolcher Dialog entstehen. Das Ensemble Sistanagila kreiert in jedem seiner Konzerte eine neue Form des Dialogs zwischen israelischen und iranischen Musikern. Gemeinsam mit dem Pianisten Jascha Nemtsov lassen die Musiker aus Klängen des Klezmer, sephardischer und traditioneller persischer Musik ein Kaleidoskop des Miteinanders entstehen, das auch religiöse und die jeweiligen nationalen Musiktraditionen neu erlebbar macht. In der universellen Sprache der Musik finden sie in Melodien und Motiven eine Einheit, die symbolisch dafür steht, dass Unterschiede nicht zwangsläufig zu Konflikten führen, sondern auch bereichernd sein können – ein künstlerischer Prozess, der den offenen und sensiblen Umgang mit Konflikten mitreißend auf die Bühne bringt – im Zeichen des hebräischen Gebots „We-ahavta le-reacha kamocha“ aus dem 3. Buch Mose 18, 19 „Und Du wirst Deinen Nächsten lieben, er ist wie Du.“
Zwei offene Konzerte laden das Publikum ein, jüdische Musiktradition kennenzulernen und gemeinsam zu erleben. Der Eintritt ist zu beiden Veranstaltungen frei. Das Workshop-Konzert „Nur Liebe?“ am Nachmittag des 25. November richtet sich an Jugendliche. Emilia-Viktoria Lomakova (Violoncello) und Daniel Schwarzbach (Piano) laden in die Jugendbegegnungsstätte „Engelscher Hof“ in Röbel ein. Gemeinsam mit Jugendlichen werden sie sich auf eine Zeitreise mit klassischer und traditioneller jüdischer Musik vom 17. bis ins 20. Jahrhundert begeben. Gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmern möchten sie Nigunim, spirituelle Melodien, erlernen und zusammen singen.
Mehr als ein Konzert
Auch „Lomir ale zingen“ am 26. November in der Synagoge Stavenhagen ist mehr als ein Konzert. Es ist eine Einladung zum gemeinsamen Erleben und Entdecken der jüdischen Musiktradition. Der Kantor der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und Sänger Yoed Sored sowie der Akkordeonist Ira Shiran präsentieren ein vielfältiges Repertoire, das alte Melodien und moderne Lieder umfasst. Das Publikum wird ermutigt, mitzusingen und die Lieder auf eine persönliche Weise zu erfahren. Zwischen den musikalischen Darbietungen werden Geschichten und Hintergründe zu den Stücken erzählt, die ein tieferes Verständnis für die jüdische Kultur eröffnen.
Am Abend des 26. November ziehen die jüdischen Festtage nach Heringsdorf. Dort entführt im Seetelhotel Villa Esplanade Roman Grinberg mit „Prost und Lechaim!“ gemeinsam mit seinem Klezmer Trio das Publikum in eine Welt voller lebendiger Rhythmen und charmanter Geschichten. Die Musik verbindet die Lebensfreude des Klezmer mit der humorvollen Wiener Lebensart und der russischen Seele. Dieser Abend verspricht nicht nur musikalische Highlights, sondern auch eine Reise durch die Kulturen, die die jüdische Musik geprägt haben.
Einen Tag später, am 27. November ist Roman Grinberg noch einmal gemeinsam mit Sasha Lurje, Michael Alexander Willens und der KA (Kölner Akademie) Bigband in Berlin (Gemeindehaus Fasanenstraße) zu erleben. Mit dem Programm „Keeping it in the Familiy – Lieder, die meine Großväter schrieben“. Michael Alexander Willens wird die Musik seiner Vorfahren an diesem Abend dirigieren: „Meine Großväter Alexander Olshanetsky und Herman Yablokoff waren zu ihrer Zeit so erfolgreich wie Andrew Lloyd Webber und Stephen Sondheim heute und schrieben Musik für viele jiddische Theatermusicals, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in New York ihre Blütezeit hatten. „Zwei ihrer berühmtesten Lieder, Papirossen und Mein Shtetele Belz, wurden in 26 Sprachen übersetzt und werden noch heute in der ganzen Welt aufgeführt.“
Die 7. Internationalen Festtage Jüdischer Musik werden in Görlitz mit dem Konzert „Heitere Muse im Exil“ enden. Im Kulturforum Neue Synagoge wird das Andrea Linsbauer Trio (Gesang, Violine, Piano) am 28. November eine Auswahl an Musik von renommierten Komponisten jüdischer Abstammung präsentieren. Viele von ihnen wurden zur Emigration ins Exil gezwungen. Der Abend widmet sich beschwingter Unterhaltungsmusik der Jahrhundertwende bis in die 1930er Jahre, von dem bekannten Geigenvirtuosen Fritz Kreisler, über den Hollywoodkomponisten Erich W. Korngold bis hin zum Wiener Klavierhumoristen Hermann Leopoldi, der in seinen Chansons die österreichische Seele und den „Wiener Schmäh“ spiegelte.
Weitere Informationen: www.itjm.de
Karten: https://usedomer-musikfestival-ticketshop.reservix.de/p/reservix/group/485240
Die 7. Internationalen Tage Jüdischer Musik werden gefördert durch: Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus.