Der Name des deutschen Komponisten Gregor Aichinger ist wahrscheinlich nur Kennern der Alten Musik ein Begriff. Aichinger war ein Komponist der Spätrenaissance, der 1564 in Regensburg geboren wurde und vor 390 Jahren am 21. Februar 1628 in Augsburg starb. Er hinterließ überwiegend Vokalwerke – Messen und Motetten (u.a. Sacrae Cantiones, 3 Bände, Venedig 1590, 1595 und Nürnberg 1697), dreistimmige Kompositionen (u.a. Tricinia Mariana) und geistliche Madrigale. Daneben veröffentlichte Aichinger aber auch Kompositionen mit Generalbass (Cantiones Eccleiasticae 1607 und Divina laudes 1609) und trug so in der Übergangszeit von der motettischen Vokalpolyphonie der Palestrinazeit zum konzertierenden Stil des 17. Jahrhunderts mit seinen Sammlungen von Geistlichen Konzerten zur Verbreitung des neuen Stils („Nuovo musiche“) in Deutschland bei. Aichinger war 1577 wahrscheinlich in München Schüler Orlando di Lassos. Ab 1578 studierte er an der Universität Ingolstadt. Dort fand er in Jakob Fugger – dem späteren Fürstbischof von Konstanz – einen Studienkollegen, dessen Kontakte zur Fugger-Familie Aichinger sehr nützlich wurden. Jakob III. Fugger bestellte ihn 1584 zum Organisten an der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra. Durch dessen Unterstützung konnte Aichinger auch mehrere Reisen nach Italien unternehmen, u.a. nach Venedig, wo er einer der ersten Schüler Giovanni Gabrielis wurde und die „Venezianische Mehrchörigkeit“ kennenlernte, und 1600 nach Rom. Dort wurde Aichinger vermutlich zum Priester geweiht. Zuvor war der ursprünglich protestantische Aichinger zum Katholizismus übergetreten. In Augsburg wurde Aichinger schließlich Domvikar an St. Gertrud. Diese Stellung behielt er bis zu seinem Tod inne.
Die besten Besprechungen mit Gregor Aichinger
24.05.2016
»zur Besprechung«