Relevanzmonitor Kultur
Kulturangebote für Mehrheit der Gesellschaft von zentraler Bedeutung

Trotz multipler Krisen bleibt der Rückhalt für staatliche Kulturförderung hoch. Etwa zwei Drittel (64%) der Befragten sehen Kultur als ebenso förderungswürdig an wie andere öffentliche Bereiche. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa unterstreichen: Ein vielfältiges Kulturangebot ist essenziell, um den gesellschaftlichen Dialog zu stärken. „Kultur bringt Menschen zusammen und baut Brücken der Verständigung. Kulturangebote ermöglichen neue Perspektiven auf gesellschaftliche Fragen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der aktuelle Relevanzmonitor Kultur bestätigt dies auf eindrucksvolle Weise. Junge Menschen wünschen sich attraktive Kulturangebote, die ihre Lebensrealität stärker einbeziehen,“ erklärt Liz Mohn, Gründerin und Vorsitzende des Vorstands der Liz Mohn Stiftung. Mit 90 Prozent betrachtet auch eine große Mehrheit der Bevölkerung Kultur als verbindendes Element in einer diversen Gesellschaft. Sie ermöglicht wertvolle Gemeinschaftserlebnisse (92%) und regt sowohl zu eigenständiger Meinungsbildung als auch zu kritischem Denken an (jeweils 81%).
Kultur als entscheidender Standortfaktor
Bereits 2023 hat der Relevanzmonitor gezeigt, dass Kultur von einer großen Mehrheit als identitätsstiftend und als wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wahrgenommen wird. Auch in der neuen Studie geben neun von zehn Befragten an, dass Kultur Menschen über soziale und politische Grenzen hinweg verbindet. Zudem sieht eine große Mehrheit der Bevölkerung Kultur als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Konstanten in Krisenzeiten, sei es angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten, wachsender gesellschaftlicher Polarisierung oder geopolitischer Spannungen. Neben ihrer gesellschaftlichen Relevanz spielt Kultur auch für die Attraktivität eines Wohnortes eine entscheidende Rolle: sechs von zehn Befragten sehen ein vielfältiges Kulturangebot als einen zentralen Faktor für Lebensqualität. In Großstädten und in ländlicheren Gebieten wird das Angebot sehr unterschiedlich wahrgenommen.
Stadt-Land-Gefälle bleibt Herausforderung
Während Menschen in Großstädten in der Regel von einem breiten Kulturangebot profitieren, bleibt der Zugang in ländlichen Regionen deutlich eingeschränkter. In urbanen Zentren bewerten fast neun von zehn Menschen ihr Kulturangebot als gut, in kleineren Gemeinden hingegen mit fünf von zehn nur gut die Hälfte. Diese Ungleichheit zeigt sich auch in der tatsächlichen Nutzung kultureller Angebote: Der Besuch von Theatern, Konzerten oder anderen Veranstaltungen ist in städtischen Gebieten auch dadurch wesentlich höher als auf dem Land.
Alle Ergebnisse der Studie werden am 7. April um 19 Uhr in der Akademie der Künste Berlin vorgestellt und diskutiert.