Deutscher Musikrat: Zum Tag der Stimme
Die vielfältige Kinder- und Jugendchorkultur ist ein Beitrag zur Demokratie

Jedes Kind hat sie und kann diese als Instrument einsetzen: die Stimme! Die neue Amateurmusik-Studie des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) belegt, dass von den 50 % der Kinder und Jugendlichen, die regelmäßig Musik machen, 37 % singen, z.B. in Chören oder Gesangsvereinen. Für die Persönlichkeitsentwicklung der nachkommenden Generationen und für gesellschaftliche und demokratiefördernde Prozesse bei jungen Menschen hat die Stimme mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten – nicht ohne Grund von den Landesmusikräten 2025 zum „Instrument des Jahres“ gekürt – eine enorme Bedeutung.
Freude am gemeinsamen Singen
Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, betont: „Politik und Gesellschaft müssen mit einer Stärkung der musikalischen Bildung und speziell auch der Kinder- und Jugendchorkultur sowie mit flächendeckenden, niedrigschwelligen Musikalisierungsprojekten dafür sorgen, dass noch viel mehr Kinder und Jugendliche – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – die Kraft ihrer Stimme und die Freude am gemeinsamen Singen erleben können. Wenn junge Menschen sich mit ihrer Stimme ausdrücken können, sich gehört und wertgeschätzt fühlen, ist die Chance groß, dass sie sich zu engagierten Bürger:innen mit klarem demokratischem Werteverständnis entwickeln. Der Gesang von Kindern und Jugendlichen ist der Klang der Zukunft.“
Chöre bieten Entfaltungsräume
Judith Reitelbach, Vorsitzende der Deutschen Chorjugend, bekräftigt: „Chöre bieten Entfaltungsräume für die Stimmen von Kindern und Jugendlichen: musikalisch, persönlich und als gelebte Gemeinschaftsform. Zudem lernen Kinder in partizipativ gestalteten Chören – musikalisch wie organisatorisch – demokratische Aushandlungsformen kennen. Dafür braucht es Erwachsene, die solche Entfaltungsmöglichkeiten auf musikalischer, pädagogischer, organisatorischer und finanzieller Ebene mitgestalten und mittragen, fair bezahlte Chorpädagog:innen, Chorleitungen und Gesangspädagog:innen sowie gute Rahmenbedingungen fürs Ehrenamt.“