»80 Jahre Befreiung und der Traum vom Frieden«
Themenschwerpunkt der Münchner Philharmoniker im April & Mai 2025

Im Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und damit auch die Befreiung Münchens vom nationalsozialistischen Regime zum 80. Mal. Diesem Anlass widmen die Münchner Philharmoniker zwischen 12. April und 8. Mai 2025 einen umfangreichen Themenschwerpunkt ‒ fünf Konzertprogramme mit Kompositionen, die im unmittelbaren zeitlichen Kontext des Zweiten Weltkriegs entstanden sind oder zentrale Themen wie Verlust, Verzweiflung, Trost und die Sehnsucht nach Frieden reflektieren.
Historischer Bezug zu aktuellem Thema
Die Reihe beginnt dieses Wochenende unter der Leitung von Juraj Valčuha mit der 8. Symphonie von Dmitrij Schostakowitsch, die der Komponist selbst als »Requiem« für die Schrecken des Krieges bezeichnete. In der Karwoche dirigiert Alain Altinoglu am Gründonnerstag, 17. April, sowie Karfreitag, 18. April, Maurice Ravels Le Tombeau de Couperin und Francis Poulencs Figure humaine. Zusammen mit dem Philharmonischen Chor München steht zudem In terra pax auf dem Programm, ein Oratorium, das Frank Martin für den ersehnten ersten Friedenstag nach Ende des Zweiten Weltkrieges komponierte und das 1945 am Tag des Waffenstillstands im Rundfunk gesendet wurde. Mit Krzysztof Urbański steht am 30. April und 1. Mai die Musik unseres östlichen Nachbarlandes Polen im Fokus. Darunter Henryk Góreckis eindringliche Symphonie der Klagelieder mit bewegenden Texten polnischer Literatur sowie Frédéric Chopins Grande fantaisie sur des airs polonais für Klavier und Orchester mit dem polnisch-kanadischen Pianisten Jan Lisiecki. Das Kammerkonzert im Münchner Künstlerhaus am 4. Mai legt seinen Fokus auf Komponistinnen und Komponisten, die verfolgt wurden oder unter Repression litten und ihr Schaffen als Ausdruck des Widerstands nutzten, darunter Ilse Fromm-Michaels und Viktor Ullmann.
Musikalischer Dialog und künstlerische Auseinandersetzung
Den Abschluss der Reihe bilden am 7. und 8. Mai 2025 die Konzerte zum 80. Jahrestag der Befreiung mit Mitgliedern des Israel Philharmonic Orchestra und der Münchner Philharmoniker. Unter der Leitung von Lahav Shani erklingt Tzvi Avnis Prayer sowie Gustav Mahlers 6. Symphonie, ein tief berührendes Werk, das existenzielles Ringen und emotionale Verzweiflung in Musik übersetzt. Das Konzert wird am 8. Mai ab 20.03 Uhr live zeitversetzt auf BR-Klassik sowie den ARD-Kulturwellen MDR Klassik, NDR Kultur, radio3 (rbb) übertragen und ist um 23:15 Uhr im BR Fernsehen zu sehen.
Alle diese Werke sind Teil eines größeren musikalischen Dialogs, der sowohl persönliche Erinnerungen als auch kollektive Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt. Mit diesem Themenschwerpunkt möchten die Münchner Philharmoniker nicht nur erinnern, sondern auch einen Raum für künstlerische Auseinandersetzung mit den großen Fragen unserer Zeit öffnen. Die Musik lädt dazu ein, innezuhalten, zuzuhören und über die Bedeutung von Freiheit und Frieden nachzudenken.
Die Konzerte sind auch Teil des Programms „Stunde Null? Wie wir wurden was wir sind“ der Landeshauptstadt München (weitere Informationen unter public-history-muenchen.de).