33. Lübecker Brahms-Festival feiert französische Musik
34 Konzerte und über 200 Mitwirkende

Das 33. Brahms-Festival an der Musikhochschule Lübeck (MHL) steht vom 3. bis zum 11. Mai ganz im Zeichen Frankreichs. „Aimez-vous Brahms?“ – „Lieben Sie Brahms?“ heißt das diesjährige Motto und die Frage, die über 200 Mitwirkende in 34 Konzerten stellen. Zahlreiche Konzertformate huldigen der Musik Frankreichs mit Werken vom späten 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Gleich vier Jubiläen berücksichtigen die 34 Konzerte, die an sechs Spielstätten in Lübeck stattfinden: die Geburtstage von Maurice Ravel (150) und Pierre Boulez (100) sowie die Todestage von Louise Farrenc (150) und Erik Satie (100) und natürlich ist immer wieder Musik des Namensgebers Johannes Brahms zu hören. „Das diesjährige Brahmsfestival eröffnet Einblicke in die bemerkenswerte Vielfalt der französischen Musikkultur. Ausgehend von den Werken der vier Jubilare Farrenc, Boulez, Ravel und Satie erschließt sich eine faszinierende, eigensinnige und raffinierte Klangwelt, in der sich die Werke unseres Festival-Namensgebers in ganz anderem Licht spiegeln“, sagt dazu MHL-Präsident Prof. Bernd Redmann.
Neuer Cello-Professor Gabriel Schwabe gibt sein Lübeck-Debut
Das Eröffnungskonzert (Sa, 3. Mai, Wiederholung am So, 4. Mai, jeweils 19.30 Uhr) mit dem MHL-Sinfonieorchester unter Leitung des renommierten Gastdirigenten Christopher Ward erschließt die ganze Palette vom feinsten Spiel der Farben bis zu ekstatischer Wucht. Zu erleben sind Werke von Maurice Ravel und Erik Satie, letzteres arrangiert von MHL-Professor Oliver Korte. Der neue MHL-Celloprofessor Gabriel Schwabe gibt sein Lübecker Debut mit dem beeindruckenden Cellokonzert Tout un monde lointain von Henri Dutilleux.
Abendliche Themenkonzerte als Herzstück des Festivals
Die abendlichen Themenkonzerte, in denen über 200 MHL-Mitglieder in immer neuen Kammermusik-Ensembles auf der Bühne im Großen Saal zusammenkommen, sind das Herzstück des Festivalprogramms und präsentieren mit ihren Themen „La Melancolie“, „La Danse“, „Messages musicales“, „Après L’Exposition universelle 1889“ besondere Aspekte der französischen Musikkultur (Di, 6. bis Sa, 10. Mai, jeweils 19.30 Uhr). Das diesjährige Themenkonzert der Studierenden entführt mit experimentellen Klängen im Übergangshaus in eine „Galaxy of Audiotactile Sensations“ (Fr, 9. Mai, 19.30 Uhr).
Brahms am Morgen, Lunchtime-Concerts, Nachmittagskonzerte in der Villa
Erneut eröffnen Studierende der MHL-Orgelklassen mit „Brahms am Morgen“ (Mo, 5. bis Fr, 9. Mai, jeweils um 8.30 Uhr) in St. Jakobi die Festival-Tage, diesmal mit der Orgelkunst des großen französischen Romantikers César Franck. Die Reihe „Lunchtime Concert“ (Di, 6. bis Sa, 10. Mai, jeweils 12.30 Uhr) mit mittäglichen Konzerten im Logenhaus wartet mit den bedeutendsten Streichquartetten der französischen Tradition auf und bietet mit seinen Moderationen MHL-Dozierender eine beliebte Verbindung von musikwissenschaftlichem Hintergrund und Hörerlebnis. Es moderieren Prof. Heime Müller, Prof. Christiane Tewinkel, Teresa Ramming, Stefan Weymar und Prof. Sascha Lino Lemke. Drei ebenfalls moderierte Nachmittagskonzerte in der Villa Brahms (Mo, 5. Mai, Mi, 7. Mai und Fr, 9. Mai, jeweils 17 Uhr), richten den Fokus auf kleinere, in der französischen Musik besonders typische Besetzungen und beschwören den Geist der berühmten Pariser Salons um die Jahrhundertwende herauf.
Brahms-Festival für Nachtschwärmer
Das Nachtkonzert „La fin du temps“ (Sa, 10. Mai 22 Uhr) ist einer der Ikonen der französischen Moderne gewidmet: Olivier Messiaens tiefsinnigem und klangsinnlichem Quartett für das Ende der Zeit – obwohl in düsterer Zeit entstanden, ist es ein Werk der Hoffnung und sogar der exaltiertesten Freude. Auch in dieser 33. Ausgabe des Brahms-Festivals greifen Dozierende der MHL in der „Brahms-Night-Lounge“ im CVJM Lübeck zu später Stunde mit jazzigen Improvisationen die musikalischen Themen des Tages auf (6. Mai und 8. Mai, jeweils 22.30 Uhr).
Der letzte Festival-Tag mit „Grande Finale“
Eine Matinée unter dem Motto „Le Printemps“ (So, 11. Mai 11 Uhr) läutet mit charmanter und sehr französischer Kammermusik von Koechlin, Caplet, Tansman, Roussel und Tomasi den letzten Festival-Tag ein. Im Abschlusskonzert „Grande Finale“ (So, 11. Mai 19.30 Uhr) dürfen alle Brahms-Liebhaber neben Werken von Widor, Vincent d’Indy und Ravel noch einmal im Klavierquintett f-Moll op. 34 von Johannes Brahms schwelgen, um die Frage, die das diesjährige Festival-Motto stellt, eindeutig mit „Ja“ zu beantworten.
Karten für das Brahms-Festival sind bei allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen und online über www.luebeck-ticket.de erhältlich. Das detaillierte Programm ist unter www.brahms-festival.de zu finden.